Maschinenschrauben lassen sich nicht in jedem Holz-Holzwerkstoff verwenden. Diese Gewinde sind oft einfach zu fein, um in Holz gut zu halten. Metrische-Schraubverbindungen hätten aber einige Vorteile.
Mithilfe einer einfachen Gewindehülse lassen sie sich aber dennoch auch in Holz nutzen.
Gewindehülsen haben ein metrisches Innengewinde und werden einfach in das Holz eingesetzt. So ist eine haltbare Verbindung zwischen den beiden Materialien gewährleistet. Diese Hülsen firmieren auch als Einschraub / Einschlagmutter, Gewindebuchse oder Rampa-Muffe.
Doch welche Buchsen sind nun interessant für den Heimwerker und wie bringt man diese Einschlag- und Schraubmuttern eigentlich an?
Genau darum soll es nun gehen!
Also hol dir einen Kaffee und mach es dir bequem; wir kloppen ein paar Muffen ins Holz! 🙂
Inhaltsverzeichnis
Ein Wort noch vorab
In dem Beitrag werde ich primär nur auf die Produkte einer Firma eingehen.
Nein, ich wurde nicht gesponsert. Es hat einfach praktische Gründe. Einer davon ist es, die Sache für dich kompakter und leichter nachvollziehbarer zu gestalten.
Es gibt wirklich unzählige Arten von Einschraubgewinden und Buchsen. Quasi für jeden noch so unmöglichen Sonderfall.
Sowas brauchen wir Heimwerker wirklich nicht und am Rampa-Sortiment kann man sich halt gut orientieren. Es gibt also auch von anderen Herstellern tolle Muffen.
Versuche, bei einer Sorte / Hersteller zu bleiben. Diese Muffen kennst du dann und weißt, wo und wie man diese am besten anwendet. Das spart einem unangenehme Überraschungen.
Kommen wir also zur ersten Frage:
Wann sind Gewindebuchsen sinnvoll
Wenn man eine Verbindung öfter lösen will, dann ist die Maschinenschraube meist* im Vorteil. Dessen Gewinde ist einfach viel haltbarer, als ein Holzgewinde.
Außerdem können mit solchen Buchsen teilweise stärkere Verbindungen in einigen Holzwerkstoffen realisiert werden, als es mit reinen Holzschrauben möglich wäre.
Im Möbelbau findet man diese Einsätze deshalb sehr häufig. Dort wird nämlich viel mit Plattenmaterial gearbeitet. Das vereinfacht einerseits die Montage und die Schrauben halten so auch in dem labilen Presspangerödel.
*Warum meist? Tatsächlich ist es so, dass man unter bestimmten Vorraussetzungen auch Metrische Gewinde gut und haltbar in Holz nutzen kann! Darauf gehe ich aber in einem gesonderten Artikel ein.
Welche Gewindebuchsen gibt es
Im Prinzip gibt es zwei Arten von Gewindeeinsätzen:
Die, die eine Verbindung mit dem Holz eingehen und die, die auf dem Holz aufliegen und angepresst werden. Bei ersterer erfolgt die Kraftübertragung z.B. in Form eines groben Außengewindes und bei Letzteren in Form eines dünnen Flansches.
Links die Einschlagmutter mit Flansch, rechts die Rampa-Muffe (Einschraubgewinde)
Die erste Variante (Einschraubmutter) kann man als „Holzschraube mit einem Innengewinde“ beschreiben und die zweite Variante (Einschlagmutter) funktioniert im Prinzip wie eine selbstsichernde Mutter.
Die Marke Rampa-Muffe ist synonym für Einschraubgewinde. Diese hat sich ähnlich wie z.B. Tempo oder Flex als Name für diese Produktart etabliert.
Wie immer gibt es für jeden noch so unmöglichen Sonderfall, auch eine Sondermuffe. Daher belassen wir es am besten erst einmal bei den zwei Grundtypen.
Was gleich die nächste Frage aufwirft…
Einschlag oder Einschraubmutter
Wann verwendet man welche Gewindebuchse?
| Anwendungsfall | Typ |
|---|---|
| Verdrehsicher in dünne Materialien | 🔨 Einschlag |
| Verdeckte Montage von einer Seite | 🔧 Einschraub |
| Schnellere / einfachere Montage | 🔨 Einschlag |
| Bündiger Abschluss notwendig | 🔧 Einschraub |
| Häufiges lösen und wieder spannen | 🔧 Einschraub |
Praxisbeispiel Einschlagmutter: Der Schreibtisch-Rollcontainer wäre ein Fall für eine Einschlagmutter. Dank des großen Flansches kann man die Rollen ordentlich anziehen, ohne dass man ein reißen der Spanplatte riskieren muss. Die Krallen der Mutter beißen sich außerdem so fest, sodass ein Richtungswechsel der Lenkrollen nicht zum Lösen der Mutter führt.
Praxisbeispiel Einschraubmutter: An diesem Kappsägenstand wurde nachträglich ein Anschlag angebracht. Da ich nur schwer von der Unterseite eine Einschlagmutter befestigen konnte, wurde einfach von oben eine Einschraubmutter eingelassen. Außerdem schließt die Muffe bündig mit der Auflage ab.
Oft werden Einschlagmuttern bevorzugt, da viele Probleme mit dem sauberen anbringen von Einschraubmuttern haben. Mit der richtigen Technik und der passenden Mutter stellt das aber kein Problem dar.
Was machen gute Gewindeeinsätze aus?
Gute Hersteller liefern z.B. Datenblätter zu ihren Produkten, aus denen man wichtige Informationen zur Anwendung ihrer Gewindeeinsätze entnehmen kann. Noname-Hersteller schweigen sich diesbezüglich oft aus.
Folgende Informationen und Eigenschaften sind wichtig:
- Man sollte wissen, wie groß man vorbohren soll.
- In welchem Material kann man den Gewindesatz einsetzen?
- Die Wandung der Muffen muss ausreichend dimensioniert sein.
- Der Hersteller liefert eine gleichbleibende Qualität.
Für welches Material sind die und wie groß muss man Vorbohren? Diese Infos findet man bei dem Noname-Kram selten.
Tu dir den Gefallen und mach einen Bogen minderwertige Einsätze. Es macht einfach keinen Spaß, damit zu arbeiten! [Leidvoller Erfahrungswert]
Jeder, der einmal mit diesen Murksmuffen auf die Nase gefallen ist, will von dem Zeugs nie wieder was hören. Egal ob Noname oder Marke. Ist ein Erfahrungswert, den ich auf die harte Tour lernen durfte.
Wie Einschraubmuttern montieren?
Im Prinzip ist das kein Hexenwerk und eigentlich schnell erledigt:
- Für das Material geeignete Muffe auswählen
- Mit dem passenden Bohrer vorbohren
- Bohrung mit einem Senker Ansenken
- Die Muffe senkrecht eindrehen
Soweit zum „kein Hexenwerk“. Nun kommen wir zum ABER…
Welche Muffe für MDF, Spanplatte & Co.?
Teste bitte immer an einem Probestück die Muffe. Das erspart einem unnötige Überraschungen!
Viele Hersteller bieten „Universalbuchsen“, die in den meisten Vollholz- und Plattenwerkstoffe verwendet werden können.
Wenn du es dir einfach machen willst, dann kannst du getrost auf die Rampa SKD330 / SKD30 setzen. Sie ist recht universell einsetzbar, bieten z.B. einen Innensechskant und einen geraden Führungsansatz. Das macht die Montage viel einfacher!
Einschraubgewinde für M4, M5, M6 & M8:
- SKD30 für M4, M5, M6 und M8.
- SKD330 für M6 und M8.
Die SKD330 sind Strapazierfähiger als die SKD30. Aber wichtiger als der Muffen-Typ ist, dass man der Materialart entsprechend vorbohrt.
Welcher Bohrer zum Vorbohren
Die Gewindeeinsätze sind in der Regel nicht selbstschneidend. Es muss also vorgebohrt werden. Der Bohrdurchmesser ist dabei auch von der Härte des Holzes abhängig.
Als grobe Faustregel gilt darum: Je härter das Holz, desto größer wird vorgebohrt!
Normalerweise geben die Hersteller / Händler diese Durchmesser entsprechend vor. Ist dies nicht der Fall, dann musst du das selbst herausfinden.
Bohrdurchmesser ermitteln
Variante 1: Schnappe dir einen Meßschieber und vermesse den Kern der Hülse. Taste dich dann schrittweise vor. Probieren geht hier imfall über studieren.
[Bild] Beginne mit dem Durchmesser am Gewindegrund (Kernmaß) und addiere schrittweise jeweils 0,5 mm hinzu.
Leider haben die wenigsten von uns Bohrer in so feinen Abstufungen herumliegen. Das macht die Sache natürlich komplizierter!
Variante 2: Vermesse den Außendurchmesser der Gewindemuffe und ziehe 1,5 bis 2mm ab. Dies funktioniert bei Rampa-Muffen sehr gut, was uns zur nächsten Variante führt.
Variante 3: Einfach den benötigten Durchmesser aus den Datenblätter der Hersteller ablesen.
Einer der Gründe, warum ich mich auf das Rampa-Sortiment beschränke. So ist es möglich, dir [und mir selbst!] einfach eine praktische kleine Tabelle mit den Bohrdurchmessern zu erstellen.
Bohrdurchmesser zum Vorbohren von Gewindeeinsätzen:
| Typ | Gewinde | Durchmesser |
|---|---|---|
| SKD30 | M4 | 6,5-7,0 |
| M5 | 8,5-9,0 | |
| M6 | 10,0-10,5 | |
| M8 | 12,0-12,5 | |
| SKD330 | M6 | 10,0-10,5 |
| M8 | 12,0-12,5 |
Die restlichen Typen des Rampa-Sortimentes kann auf deren Webseite eingesehen werden. In der Regel bieten alle anderen Hersteller auch entsprechende Datenblätter an.
Nun bist du dran!
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Bezeichnet sich selbst einfach als „Bastler“, obwohl er einst sogar zwei Handwerksberufe erlernt hat. Ja, dafür bekommt er auch reichlich „Haue“ von den lieben Kollegen! Aber das Wort passt einfach so gut. Seine Botschaft: Ein bisschen Pfusch muss sein!
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