Bleche trennen: Eine Aufgabe mit der jeder Heimwerker früher oder später konfrontiert wird. Dazu gibt es auch einige Möglichkeiten.
Eine davon ist die gute alte Stichsäge!
Denn mit einer normalen Stichsäge lassen sich auch Bleche (Metall, Alu, usw.) schneiden. Alles was man dazu benötigt sind: ein passendes Sägeblatt, die richtigen Drehzahlen und ein Kühlschmiermittel.
Wie sägt man Blech mit der Stichsäge? Reicht eine normale Maschine und welche Sägeblätter werden dazu benötigt?
All diese Fragen werden in diesem Artikel beantwortet. Und zwar leicht verständlich, wie immer! 🙂
Für ganz eilige: meine Stichsägeblattempfehlung für Metall findest du hier, die passend dazu brauchbaren und bezahlbaren Stichsägen hier und unbedingt auch noch in kleinen Blick auf die Sicherheitshinweise werfen.
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Inhaltsverzeichnis
Wie Blech richtig sägen?
Im Vergleich zum Sägen in Holz gibt es beim Sägen von Blechen einige Unterschiede, die man beachten sollte. Beim Metall-Sägen wird z.B. gekühlt. Auch beim Sägeblatt gibt es Besonderheiten.
Der Sägevorgang
Am besten ich beschreibe dir zuerst kurz und grob den Sägevorgang und dann gehen wir Stück für Stück die Details durch.
- Spanne das passende Sägeblatt ein und lege / spanne das Blech sicher auf. Verwende dazu am besten eine sichere Unterlage und gebe ein wenig Kühlmittel auf das Werkstück.
- Stelle den Pendelhub aus. Man kann und sollte ihn zwar zuschalten. Wie und wann, das kauen wir später noch genauer durch.
- Reduziere außerdem die Drehzahl auf ca. 1/4 der max. möglichen Dreh- bzw. der Hubzahl. Den besten Wert kann man während der ersten Schnitte nachjustieren.
- Lege den Sägeschuh nun bündig auf das Werkstück auf. Schiebe die Säge so weit zum Werkstück, bis das Sägeblatt nur noch einen cm vor der Werkstückkante ist.
- Schalte die Stichsäge ein, arretiere die Feststelltaste und vergesse nicht während dem sägen, regelmäßig zu Kühlen.
- Lass dir also Zeit und gönne der Maschine hin und wieder eine Pause. Maschinen mit einer einfachen Steuerelektronik neigen nämlich gerne zum Überhitzen.
Tipps zum Sägen von Blech:
- Das zum Material und Blechdicke passende Blatt verwenden
- Pendelhub raus / kleinste Stufe und (Dreh) Hubzahl runter
- Blech anständig auflegen oder Spannen
- Immer gut Kühlen. Mit Kühlschmiermittel.
- Zeitlassen beim Sägen! Schnell sind die Pfoten ramponiert
- Übe erst ein wenig an Reststücken
- Es gibt Alternativen zur Stichsäge
Dünnes Blech-fette Probleme
Eines Vorab: Wenn es sich vermeiden lässt, würde ich Bleche unter 0,5 mm (Stahl) nicht mit der Stichsäge sägen. Dazu gibt es Alternativen.
Es ist nämlich so, dass je dünner das Blech, desto weniger Zähne sind gleichzeitig im Material am Ackern. Dann wird das eine unruhige und vibrationsreiche Nummer!
Bei sehr dünnen Blechen tritt dieser Fall also ganz schnell ein, da die Zahnteilung nicht gering genug ist. Mit Zahnteilung ist der Abstand zwischen den einzelnen Zähnen eines Sägeblattes gemeint.
Hier kann man sich im Notfall mit einer „Opferplatte“ behelfen. Dazu wird das Blech kurzerhand flächig auf eine Unterlage geklebt und sägt dann einfach beides zusammen. So lassen sich übrigens auch Sägeblätter nutzen, die eigentlich für dickeres Material angedacht sind.
Besonders bei kleinen Blechabschnitten, die sich nur schlecht Zwingen lassen, ist das eine Option. Ich verwende einfaches doppelseitige Klebeband.
Lösen lässt sich die Nummer indem man:
- Das Blech seitlich anhebt und vorsichtig dreht.
- Das Blech leicht erhitzt (Föhn) und dann mit einem Beitel oder Draht abzieht.
Pendelhub bei Metall?
Die meisten modernen Stichsägen haben eine einstellbare Pendelhub-Funktion. Beim Abwärtsfahren des Blattes wird dieses leicht nach hinten geschwenkt. Dadurch werden die Späne besser ausgeworfen und die Reibung beim Abwärtshub verringert.
Weniger Reibung bedeutet auch, dass weniger Krafteinsatz nötig ist und damit einen schnelleren Sägefortschritt. Außerdem kommt es der Standzeit (Die Haltbarkeit) des Werkzeuges (Sägeblatt) zugute. Es hält also länger.
Oft bekommt man diesem Zusammenhang zu lesen, dass man den Pendelhub ausschalten muss. Dem muss ich widersprechen!
Beim Sägen von Blechen kann man den Pendelhub zuschalten. Wann das Sinnvoll ist, ist aber von vielen Faktoren abhängig. Wichtige Punkte sind z.B. die Materialstärke, welches Sägeblatt wird benutzt und in welchem Zustand ist es.
Kurz: Man kann den Pendelhub sehr wohl zuschalten!
Umso besser, wenn die Maschine auch genügend Abstufungen hergibt. Andernfalls lässt sich der Hub nur schwer dosieren.
Video-Link: https://youtu.be/09fpEKCJ3Sc
Meine persönliche Pendelhubregel:
- Dünne Bleche = Wenig oder kein Pendelhub
- Bleche über 2 mm = Mit Pendelhub
- Leichtmetalle = Mit Pendelhub
- Feine (Alu) Profile oder Leisten = Wenig oder kein Pendelhub
Ansonsten ist es wie immer: Selbst probieren geht über studieren!
Ballast Freisägen
Bei langen Schnitten in Blech passiert es schnell, dass das Material der abfallenden Seite einem in den Weg kommt. Es ist also recht praktisch, wenn man das einplant, bevor man mit dem Sägen beginnt.
Ich setze mir dazu zuerst einige Bohrungen nahe; aber nicht auf die Schnittlinie. Zu diesen Bohrungen säge ich das Blech ein. Aber nicht alle auf einmal. Immer nur der Abschnitt, der gerade gesägt wird.
Gib es alternativen zur Stichsäge?
Ja, natürlich! Du musst nicht auf Teufel komm raus Blech mit der Stichsäge trennen. Es gibt viele Möglichkeiten Blech zu schneiden!
Weitere Möglichkeiten Blech zu schneiden sind: Blechschere, Winkelschleifer mit Trennscheibe, Handkreissäge mit Spezialblatt, Plasmaschneider, Nibbler oder Sägedrähte
Sind es sehr dünne Bleche, eignen sich möglicherweise Blechscheren (Manuell oder elektrisch) besser. Gerade Abschnitte in 1-2 mm Stahl schreien geradezu nach einem Winkelschleifer mit Trennscheibe.
Auch eine Handkreissäge mit Spezialblatt und Führungsleiste wären eine Alternative. Noch dickere Abschnitte oder Kurvenschnitte sind ein klarer Fall für einen Plasma-Schneider. *
Da wir aber nur einfache Heimwerker sind, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass wir keinen Plasma Schneider in der Ecke stehen haben.
Das Gleiche gilt auch für gute Blechscheren. Denn die Kosten mehr als man denkt! *
Wenn man weiß wie, kann man auch mit dem Winkelschleifer „Kurvenschnitte“ erledigen. Bekanntermaßen macht der Kollege aber eine Menge Dreck und sorgt für reichlich Funkenflug.
Wenn deine Werkstatt voller Holzstaub ist, ist das also eine ganz blöde Idee.
Weitere Möglichkeiten wären z.B. ein Nibbler oder Handarbeit in Form von Lochreihen und Meisel oder klassische Sägebogen mit HM-bestückten Sägedrähten.
Dünnes Alublech lässt sich sogar mit dem Cuttermesser trennen:
Vor & Nachteile von Stichsägen
Bleche lassen sich sehr gut mit der Stichsäge bearbeiten. Es gibt aber auch Nachteile.
Die Vorteile der Stichsäge
- Verfügbarkeit. Die meisten von uns haben eine Stichsäge herumliegen und mit ein paar Euro Einsatz, für ein passendes Sägeblatt, ist dieses Werkzeug schnell einsatzbereit.
- Saubere Schnittkanten. Anders als die Schnittkanten z.B. die eines Plasmaschneiders, sind die Schnitte einer Stichsäge recht sauber und benötigen nur wenig Nachbearbeitung.
- Soll eine Zinkversiegelung erhalten bleiben, ist es wichtig, dass das Blech nicht heiß wird!
- Kurvenschnitte. Mit einer Stichsäge lassen sich auch Formen und Radien aussägen.
- Kaum Funkenflug und wenig Staubbelastung.
Die Nachteile der Stichsäge
- Verletzungsgefahr. Verwendet man das falsche Blatt, die falschen Einstellungen an der Maschine oder wird beim Auflegen/aufspannen geschlampt, dann sind die Pfoten schneller perforiert als einem recht ist. Besonders dann, wenn man Profile sägt.
- Erfahrung und Übung. Wer noch nie Stichsäge benutzt hat, sollte damit besser kein Blech sägen. Ein gewisses Maß an Erfahrung und Feingefühl sind nötig.
- Es wird dreckig. Schmier / Kühlmittel + Metallspäne ergeben eine eingesaute Maschine. Die scharfen Schnittkanten zerkratzen einem auch noch den Stichsägen-Schuh.
- Ein Geduldsspiel. Bei dicken Blechen kann das eine recht langwierige Angelegenheit werden.
Basics: Das Stichsägeblatt
Mit dem Stichsägeblatt steht und fällt die ganze Nummer. Wenn du das Grundprinzip dahinter nicht verstanden hast, steig am besten auf Holz um. Das erspart dir viel Frust! 🙂
Das Sägeblatt MUSS zum Material passen. Das schließt die Materialdicke mit ein. Wenn man das nicht verstanden hat, dann wird es hässlich.
Dann ist es nämlich so, dass dir dann entweder das Blatt zerbröselt oder du nur einen sehr langsamen Sägefortschritt hast (In den Fällen reicht dann angeblich die Leistung der Maschine angeblich nicht aus…) oder es dir schlicht das Blech um die Ohren haut.
Aus dem Grund setzen wir zuerst an dem Punkt an.
Die Zahnteilung
Schauen wir uns einfach mal einige typische Metallsägeblätter an. Wenn man diese mit Holzsägeblättern vergleicht, fällt einem also sofort auf, dass deren Zähne viel feiner wirken.
Die Zahnteilung, also der Abstand zwischen den einzelnen Zähnen eines Metall-Sägeblattes, ist viel geringer. Auch der Spanraum ist kleiner. Pro Zahn wird also weniger Material abgetragen.
So feine Blätter verwendet man, wenn eine saubere Schnittkanten erreicht werden soll oder wenn das Material sehr hart oder dünn ist.
Je mehr Zähne gleichzeitig im Material am Malochen, desto geringer ist die Belastung für den einzelnen Zahn. Aber nicht nur für den Zahn, denn auch die Maschine muss weniger Kraft aufwenden.
Außerdem verringern sich dadurch das „Rattern“ bzw. die Vibrationen. Besonders bei dünnem Blech macht sich das deutlich bemerkbar. Denn ein unruhiger Schnitt bedeutet auch eine schlechte Schnittqualität.
Der stete Tropfen…
Was uns unweigerlich zum Thema Lebenszeit bringt. Denn es ist zwar schön, wenn wir einen ruhigen und sehr sauberen Schnitt erhalten, im Umkehrschluss aber einfach nicht vorwärtskommen.
Die Zerspanung-Leistung ist bei feinen Blättern nämlich geringer. Dementsprechend geht der Schnittvorgang auch länger.
Bei sehr dünnen Blechen wird das nicht sonderlich auffallen. Die Zerspanung-Leistung bleibt im Verhältnis zu Blechdicke und Zahnteilung hoch. Sobald das Blech aber mal 8 mm stark wird, merkt man das ganz schnell!
Um ein ähnliches Verhältnis beizubehalten, verwendet man bei dickeren Blechen auch gröbere Sägeblätter. Der einzelne Zahn ist größer und trägt auch entsprechend mehr Material ab.
Das verlangt von der Maschine aber auch mehr Leistung ab!
Hier gilt es also, das richtige Mittelmaß zu finde!
Wie das richtige Sägeblatt wählen?
Keine Sorge wir müssen nicht denken!
Das haben die Stichsägeblatt-Hersteller schon für uns gemacht. 🙂 Die Hersteller zeichnen nämlich die Stichsägeblätter entsprechend aus!
Die im Handel erhältlichen Blätter sind so beschaffen, dass ein guter Kompromiss zwischen Schnittqualität und Schnittleistung gewährleistet wird.
Alles, was wir als Kunden wissen müssen ist, welches Material wird gesägt und dessen Stärke (Dicke).
Sägeblatt-Auswahl als Regel
Da ich mich immer wieder etwas blöd anstelle, habe ich mir drei kleine Regeln zurechtgelegt, nach denen ich die Tauglichkeit von Stichsäge-Blättern beurteile.
So kann man das richtige Stichsägeblatt auswählen:
- Blech dünn = Blatt fein
- Blech weich = Blatt grob
- Materialdicke vor härte
Frage: Ein 1,5 mm dickes Aluminiumblech wird mit was gesägt?
Lösung: Ein feines Blatt!
Mit 1,5 mm ist es definitiv dünn also ein feines Blatt. Aluminium ist aber sehr weich, also doch ein grobes Blatt?
Nein, denn dann greift Regel drei!
Wenn du ein Blatt verwendest, dass für ein dickeres Blech gedacht ist, dann wird das nicht gut funktionieren. Denn entweder das Blatt bekommt Karies oder die groben Hauer zerrupfen das dünne Blech.
Ich weiß, die Regel ist nicht perfekt. Passt aber meistens!
Welches Stichsägeblatt für Metall?
Im Lauf der Jahre hat sich bei mir ein buntes Sammelsurium an Blättern angesammelt. Aber wirklich effektiv nutzen, tue ich nur drei Typen!
In 90% der Fälle nutze ich für Stahl und einige Buntmetalle die (Bosch) Blätter: T118 AF *, T121 GF * und T123X *.
Ansonsten ist es so, dass die Empfehlungen alle sehr Bosch-lastig sind.
Diese Firma ist mir weder besonders sympathisch, noch werde ich von denen mit Geld zugeballert!
Es ist halt einfach so, dass ich mit dem Bosch-Sortiment jahrelange Erfahrung habe. Und wie heißt das Sprichwort so treffen: „Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht“.
Ich bin da manchmal leider auch schrecklich eingefahren…
Wichtig ist nur, dass das Sägeblatt zur Blechdicke passt. Mit einem grob verzahnten Blatt wird kein Dünnblech geschnitten!
Es sei denn du klebst das Blech auf eine Unterlage. Das ist dann aber eine ganz andere Geschichte…
Aluminium-Blech
Nicht Eisenmetallen (Buntblech) wie Aluminium, Kupfer und Messing sind relativ „weich“. Das Stichsägeblatt neigt zu Aufbauschneiden-Bildung und man kommt dann gefühlt einfach nicht vorwärts.
Mit dem passenden Blatt und einer guten Kühlung geht das aber problemlos.
Stichsägeblätter für Aluminium:
Wenn du Alu-Profilen sägen möchtest, dann hätte ich noch eine weitere Empfehlungen für dich!
Stahl-Blech
Dabei handelt es sich um einfaches Bandblech aus Baustahl. Der Stahl ist also niedrig legiert und ist meist nicht wärmebehandelt (Gehärtet). Als Rostschutz wird bei Bedarf eine hauchdünne Zink- oder Nickelschicht aufgetragen.
Stichsägeblätter für Stahl:
Blechstärke (mm) | Gerade | Kurven-Schnitte |
0,5-1,5 | T121 GF * / 3110-F * | x |
1-3 | T 118 AF * / 3111-F * | T 118 EOF * / 3112 * |
2,5-6 | T 221 BF * | x |
1,5-10 | T 123 X * | x |
Edelstahl-Blech
Lässt sich Edelstahl auch mit einer Stichsäge sägen? Ja, das geht.
In unserem Umfeld ist damit aber meist einfacher rostfreier Stahl gemeint. Oft stolpert man dann über Begriffe wie V2A, Inox (V4A), usw. Diesem Stahl wurden Chrom und Nickel zugesetzt. Das sorgt dafür, dass eine schützende Oxidschicht gebildet werden kann. Das macht ihn z.B. (fast) immun gegen Rost.
Diese Stähle haben meist eine höhere Zugfestigkeit weswegen spezielle* Blätter benötigt werden.
Wenn du den Rostschutz von Chrom-Nickel-Stahl aufrechterhalten willst, ist es notwendig, dass nicht mit Werkzeugen an dem Material hantiert wird, welches zuvor mit normalem Stahl in Verbindung kam.
Auch müssen die Schnittkanten sauber verschliffen werden. Ist dies nicht gegeben, kann auch „rostfreier Stahl“ rosten!
Außerdem: Mehr wie 3mm würde ich NICHT mit der Stichsäge beackern!
Stichsägeblätter für Edelstahl:
* Kleine Anmerkung: In der Not frisst der Teufel bekanntlich Fliegen. So nutze ich hin und wieder auch normale (HSS) Stahl-Blätter für einfachen V2A. Langsam und mit reichlich Kühlung geht das auch.
Welches Kühlmittel ist geeignet?
Eine gute Kühlung und Schmierung erhöht nicht nur die Standzeit (Haltbarkeit) des Sägeblattes, sondern macht auch das Arbeiten angenehmer. Das Blatt quält sich einfach nicht so sehr.
Ich habe lange normale Bohrmilch verwendet. Das ist eine Art „Konzentrat“, dass man selbst mit Wasser anmischt und in Flaschen abfüllt. Diese Emulsion wird in der Industrie oft verwendet, kostet nicht viel und funktioniert wunderbar.
Mir wurde die Sauerei, die diese Flüssigkeit verursacht, aber irgendwann doch zu bunt. So bin ich auf ein Schneidöl aus der Dose * umgestiegen.
Ja, es ist relativ teuer. Aber super bequem & praktisch!
Eine weitere Möglichkeit sind spezielle Schneidpasten *. Ich persönlich nutze die aber kaum noch.
Welche Stichsäge für Metall?
Es gibt tatsächlich Stichsägen, die für die Metallbearbeitung konzipiert wurden. Das sind z.B. die Fein ASte 638 * oder die Bosch GST 25 *.
Die Preisklasse dieser Maschinen machen uns aber unmissverständlich klar, dass die Teile für das Gewerbe angedacht sind! Wenn du aber nicht stundenlang am Sägen bist, dann ist eine Heimwerker-Stichsäge vollkommen ausreichend!
Wir haben die Zeit, die Maschine abkühlen zu lassen, wenn es denn sein muss. Mach dir auch um die Wattage bitte keinen einen Kopf.
Ich säge mit meiner einfachen 450 Watt Maschine * 8 mm Stahl und bis zu 12 mm Alu. Und zwar problemlos!
[Update] Diesbezüglich kam eine Anfrage, ob ich das einmal demonstrieren könnte. Ja, gerne! Bitte:
Video-Link: https://youtu.be/L0QHp-TRf-M
Wenn du dir eine neue Stichsäge zum Sägen von Metall zulegen willst, dann achte auf folgende Merkmale:
- Regelbaren oder mind. abschaltbaren Pendelhub
- Die Drehzahlen sollten ebenfalls verstellbar sein
- Nach Vorne hin offenen Sägeschuh. Öl wird so nicht weggewischt
- Gute Laufruhe. Man hat das Teil unter Umständen lange in der Hand!
Ich persönlich kann die kleine Makita 4329 * oder Metabo STEB 65 QUICK * empfehlen. Beide sind recht Laufruhig, haben einen offenen Sägeschuh und liegen wirklich gut in der Hand.
Wer die 60€ nicht ausgeben will, kann zur Not auch die Black+Decker * nehmen. Etwas ruppig, aber sie kann was ab. Man kann sie auch mal eine halbe Stunde am Stück laufen lassen.
Behalte auch im Hinterkopf, dass die Kombination aus Kühl / Schmierstoffen, Metallspänen und Staub die Maschine herrlich einsaut… Also am besten nicht die Vitrinen-Maschine nehmen. ;-p
Sicherheitshinweise
Die folgenden Tipps sind nicht aus dem Lehrbuch, sondern eigene, schmerzlich gemachten Erfahrungen! In der Disziplin „Sich selbst in die Pfoten sägen“ bin ich nämlich auch eine absolute Koryphäe!
- Beim Zersägen von Blech kommt es schnell zu starken Vibrationen. Die sind nicht nur unangenehmem, sondern können auch zu Unfällen führen.
- Lege / spanne das Blech sicher irgendwo auf. Das minimiert die Vibrationen.
- Übe zuerst ein wenig an Reststücken. So kannst du gleichzeitig auch die besten Einstellungen herausfinden.
- Säge möglichst nahe an der Auflagekante und lass so wenig Blech wie möglich überstehen.
- Freisägen, wenn dich das überschüssige Material zu stören beginnt.
- Nutze auch das richtige Sägeblatt! Ein grobes Holzblatt bekommt zwar auch ein Aluprofil klein: Wenn es aber einhackt, dann wird es unschön!
- Deine Hand ist keine Schraubzwinge! Kleine Bleche kann man zur Not auf ein Stück Opferholz kleben. Komm ja nicht auf die Idee die mit der Hand zu fixieren! Konzentriere dich auf das sägen, nicht aufs Festhalten…
- Ziehe eine laufende Maschine niemals nach oben hin raus! Wenn du das Blatt im Stillstand nicht herausbekommst, dann reduziere die Dreh / Hubzahl der Maschine und führe das Blatt rückwärts, dem Schnitt entlang raus.
- Die Schnittkanten können sehr scharf werden. Entgrate diese nach der Arbeit und du kannst währenddessen gerne Handschuhe tragen. Top sind eng anliegende Montagehandschuhe.
- Es muss nicht unbedingt mit der Stichsäge gesägt werden. Es gibt ja Alternativen!
- Behalte eventuell genutzte Schraubzwingen im Auge. Die Vibrationen können diese nämlich lösen.
- Schutzbrille, Schutzbrille und ganz wichtig: Schutzbrille! Besonders bei Alu fliegen einem gerne die Späne um die Ohren!
Unterlage zum Sägen
Um sich das Auflegen und spannen von Blechen einfacher zu machen, nutze ich schon lange einfache Holzunterlagen mit einem Ausschnitt. Im Prinzip also einfach eine große Version eines Laubsäge-Tisches.
Eine solche Unterlage muss nicht schön sein und sie ist dazu gedacht „ruiniert“ zu werden. Packt das Teil also nicht mit Samthandschuhen an. Ist die Unterlage durch, wird eine neue Angefertigt. Fertig!
Ich verwende mittlerweile eine „Deluxe-Version“ mit 60×60 cm Auflagefläche und guten Aufspannmöglichkeiten.
Wenn du öfter Bleche sägst, dann kann ich klar zu einer solchen Unterlage raten.
Das muss nicht schön sein. Hauptsache das Blech lässt sich bequem Spannen und bearbeiten!
Was für mich optimal ist, muss natürlich nicht auf deine Bedürfnisse passen. Probiere da einfache ein wenig mit der Gestaltung herum.
Fazit
Auch wenn das nun ein recht ausschweifender Beitrag war, ist die Nummer im Prinzip recht einfach. Denn Blech und Stichsäge passen einfach gut zusammen und es ist wirklich keine teure Spezialmaschine dazu notwendig.
Wenn man ein paar Dinge beachtet und das richtige Sägeblatt verwendet, geht das wirklich leicht von der Hand!
Dies ist KEIN Fachartikel zum Thema, sondern ein persönlicher Erfahrungsbericht. Direkt aus der Praxis und nicht aus dem Lehrbuch!
Ich bin also auch sehr an euren Erfahrungen interessiert!
Bleibe auf dem Laufenden und werde über Neuerungen auf 5gerade.de informiert: Abonniere den Newsletter oder neu den 📣 Whatsapp Kanal!
Weitere Quellen
- Stichsägeblätter die Unterschiede in der Übersicht
- So geht’s: Aluprofile mit Stichsäge schneiden!
- Die Wahl des richtigen Sägeblattes | dach-holzbau.de
- Bosch Innovationsportal und Learning Campus
- Allgemeine Informationen zu Stichsägeblätter
- Stichsägeblatt-Aufnahmen in der Übersicht
Nun bist du dran!
Hat dir den Erfahrungsbericht gefallen? War es verständlich, fehlt dir noch etwas oder hat sich ein Fehler eingeschlichen? Dann hinterlasse mir ein Kommentar!
Bezeichnet sich selbst einfach als „Bastler“, obwohl er einst sogar zwei Handwerksberufe erlernt hat. Ja, dafür bekommt er auch reichlich „Haue“ von den lieben Kollegen! Aber das Wort passt einfach so gut. Seine Botschaft: Ein bisschen Pfusch muss sein!