
Seit Wochen schiebe ich eine unbenutzte Stapelbox von einer Ecke in die Andere. Bis ich endlich auf die Idee kam, daraus etwas Neues zu machen!
In dem Fall sollte aus der alten Box ein Nachtisch werden.
Ein klassisches Upcycling-Projekt eben!
Keine Lust zu lesen? Dann schau dir doch einfach das Video an!
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Inhaltsverzeichnis
Es sollte halt zusammenpassen!
Vor einiger Zeit habe ich mir aus Stahl-Vierkantrohren ein Bett gebaut. Die ganze Konstruktion habe ich relativ einfach und optisch „grob“ ausgeführt. Es hatte etwas von Industrial Design, bzw. einem „Werkstatt-Look“.
Video-Link: https://youtu.be/CFXqCPhWw6o
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Eine weitere Besonderheit an dem Bett war, dass es mit 50 cm Höhe recht hoch ausgefallen ist.
Das bietet reichlich Stauraum unter dem Bett und macht das Aufstehen noch etwas bequemer. Man wird er schließlich nicht jünger. ;P
Jedenfalls ist es so, dass mein ursprünglicher Plan, einfach einen Nachtisch zu kaufen, nicht aufging!
Ich fand einfach keinen Tisch, der optisch wie von der Höhe her zu dem Bett passte. Und wenn man etwas nicht kaufen kann, dann macht man es eben selber!
Das Material
Seit Wochen schiebe ich eine alte Stapelbox von einer Ecke in die Andere. Ursprünglich hatte ich sie mit einem Sammelsammelsurium an Ring- und Gabel-Schlüsseln befüllt. Diese wurden mittlerweile ordentlich versorgt.
Die schöne Blech-Kiste hatte imfall keine Funktion mehr.
In der neuen Werkstatt hatte ich außerdem einfach keinen Platz mehr, diese große Box irgendwo unterzubringen. Die Stapelbox wegzuwerfen kam natürlich nicht infrage.
Glücklicherweise kam dann irgendwann die rettende Idee: Ich nutze die Box als Basis für einen neuen Nachtisch!
Das restliche Material ergab sich im Prinzip einfach aus dem, was ich an Resten noch übrig hatte. Dazu gehörte eine kleine Multiplexplatte, ein paar Stangen Winkeleisen und zwei Eisen-Scharniere.
Es ist ausserdem kein Geheimnis, dass ich einen Rollen-Fetisch habe. Also kamen noch ein Set Kugel-Rollen dazu.
Die Winkeleisen zusägen
Ursprünglich wollte ich einfach die Winkeleisen plump an die Stapelbox schweißen. Habe mich letzten Endes aber dagegen entschieden und stattdessen eine Variante gewählt, die es einem erlaubt die Box auch nachträglich gegen eine Tischplatte zu tauschen.
Die Box wird also nicht fest mit dem Rahmen verbunden, sondern einfach nur aufgesetzt.
Der Zuschnitt selbst ist eigentlich kein Hexenwerk. Es sind einfache Längs- und Gärungsschnitte. Die einzige Herausforderung bestand darin, halbwegs die Winkel zu erwischen.
Mit hochwertigen Gerätschaften ist das kein Problem. Aber ich verwende seit Jahren „nur“ eine einfache Metallbandsäge, die es mit der Präzision nicht so genau nimmt. 🙂
Das ist im Prinzip ja auch nicht schlimm, denn man kann solche Ungenauigkeiten beim Schweißen kompensieren. Das erfordert unter Umständen aber einiges an Übung.
Denn dabei entstehen ganz schnell Spaltbreiten, die die Sache etwas unvorteilhaft macht.
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Das Gestell schweißen
Das Schöne an Baustahl ist die Tatsache, dass sich der Verzug meist in Grenzen hält. Ich habe also auf eine Heft-Orgie verzichtet und die einzelnen Ecken stattdessen sofort verschweißt.
So etwas kann natürlich böse in die Hose gehen! Besonders dann, wenn man sich nicht viel Mühe beim Ausrichten gibt.
Ich verwende für solche Geschichten darum einen „Schweißwinkel“. Den hatte ich mir vor einiger Zeit selbst gestrickt. Nicht schön, aber funktioniert recht gut.
Ansonsten kann ich euch nur den Rat geben, solche Rahmen immer zuerst zu Heften. Besonders dann, wenn die Schnitte wie in meinem Fall nicht die genauesten sind.
Ursprünglich wollte ich die Schweißnähte übrigens nicht verschleifen. Habe mich aber dagegen entschieden, weil mir die Nähte optisch einfach zu klobig erschienen.
Jedenfalls im Vergleich zu der Materialstärke bzw. der Rahmenbreite.
Ist aber ein typischer Fall von Geschmackssache…
Irgendwie sollten dann auch noch die Kugelrollen an das Gestell geschraubt werden können.
Faul wie ich bin, habe ich eine simple Lösung gewählt: Einfach vier große Unterlegscheiben einseitig im rechten Winkel anschleifen und an die Stirnseiten der Winkeleisen schweißen. Fertig!
Das Gestell lackieren
Das farblich auch zu dem Bett passen sollte, ist das sich auch eine Lackierung fällig. Ich mach diesbezüglich auch kein großes Brimborium um die Sache.
Nach dem verschleifen der Schweißnaht wurde der Rahmen einfach mit Isopropanol entfettet. *
Meine persönliche Geheimwaffe für Grundierung auf Baustahl ist einfaches Zinkspray. Das Zeug gibt es für’ne schmale Mark und ist wesentlich günstiger, als eine spezielle Grundierung. Außerdem trocknet die Plörre wirklich rasend schnell!
Übrigens: Für ein paar Euro bekommt man wunderbare Pistolengriffe für Spraydosen. * Ich habe die Teile tatsächlich jahrelang belächelt bzw. ignoriert. Mittlerweile kann ich sie wirklich empfehlen, da sie für die Pfoten eine Wohltat sind.
Ein Wort zu den Scharnieren
Da ich wollte, dass das Tischlein optisch „Werkstatt-mäßig“ daherkommt, habe ich mich für recht klobige Scharniere entschieden.
Natürlich sind die auf einer Tischplatte recht unpraktisch und man hätte sie auch verdeckt montieren können. Aber wie gesagt, Optik… 🙂
Das Einzige, was mich störte, war die schwarze Strukturlackierung. Das passt optisch einfach nicht dazu. Blanke hatte ich leider keine mehr da, darum habe ich die vorhandenen einfach mit einer Drahtbürste malträtiert.
Wer auf Nummer sichergehen will, kann die Scharniere danach einölen oder mit einem Klarlack versiegeln. Bei Zinkdruckguss ist das aber unnötig.
Außerdem wollte ich lieber Zylinderschrauben verwenden. Ich habe die Kegelsenkungen also mit einem Flachsenker nachbearbeitet.
Viel Fleisch bleibt dabei natürlich nicht mehr übrig und die Schraubenköpfe bekommt man auch nicht zur Gänze versenkt.
Für diesen Zweck reicht mir das aber vollkommen…
Die Tischplatte zusägen
Anstatt, wie sonst bei mir üblich wild drauflos zu sägen, habe ich mir vorab ein paar Gedanken zu den Kabeldurchführungen gemacht.
Auf so einem Nachttisch befindet sich heutzutage ja allerlei Gerödel, wie Wecker, Lampen und Lademöglichkeiten für Handys.
Und um auch den Innenraum der Stapelbox nutzen zu können, muss man die Tischplatte auch irgendwie hochklappen können. Außerdem wollte ich keinen zusätzlichen Griff an die Tischplatte montieren.
Daher hatte ich mich dazu entschlossen, eine der Kabeldurchführung gleichzeitig auch als eine Art Griff zu benutzen.
Zwei Aussparungen, in Form von Halbkreisen, an den Außenkanten der Tischplatte empfand ich als eine sehr praktische Lösung.
Ich habe dafür einfache eine Lochsäge verwendet. Wichtig dabei: Zuerst die Aussparung bohren, dann den Rest der Platte zusägen. Umgekehrt macht das einfach kein Spaß. 😉
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Die Montage
Und die ganzen Ladegeräte und Netzteile sauber verstauen zu können, habe ich einfach eine handelsübliche Steckdosenleiste auf die Rückseite der Tischplatte geklebt.
Ein normales Spiegel-Klebeband * ist für solche Zwecke bestens geeignet. Vorausgesetzt natürlich, dass die Tischplatte noch nicht geölt wurde.
Den Stecker-Durchlass habe ich einfach schnell mit einer Lochsäge gemacht. Wie man solche Ausschnitte herstellt, kannst du hier nachlesen.
Da der Boden der Stapelbox weder optisch noch von der Haptik her ansprechend ist, wurde ein Reststück Rasenteppich * als Einlage verwendet. Denn Auslass für den Stecker habe ich dann einfach nur über Kreuz eingeschnitten. Sieht man hinterher nicht; reicht also.
Die Tischplatte und der Einlegeboden wurde dann mehrmals mit Hartöl behandelt. Alternativ kann man auch wunderbar Hartwachs oder Klarlack verwenden.
Fazit
Es macht einfach wirklich immer wieder ein Riesenspaß, wenn man nur mit einer groben Idee im Kopf in den Bastelkeller geht und aus dem was an Resten noch herumliegt, etwas zusammenzimmert.
Ich bin wirklich sehr glücklich mit dem Ergebnis. Der Stauraum, der mir dieser Nachtisch bietet, ist wirklich toll. Das kann man so nicht kaufen!
Material und Werkzeug
- Einfache Winkeleisen und Scharniere
- Kleinkram wie; Schrauben, Reinigungsmittel und große Unterlegscheiben
- Stück Sperrholz (Multiplex) mind. 10 mm stärke
- Grundierung, Decklack, Hartöl * oder einen Toplack * für die Tischplatte
- Kugelrollen oder etwas Vergleichbares
- Körner, Senker, einen Messschieber und etwas zum Anzeichnen
- Metallbandsäge, Laserschwert oder einen Winkelschleifer
- Tisch oder Handkreissäge mit Führungsschiene
- Bohrmaschine und was zum Schweißen
- Lochsäge. Alternativ geht natürlich auch eine Hand oder Stichsäge.
- Ein Handtuch
Das Video
Video-Link: https://youtu.be/A1cVexnsYZ4
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Nun bist du dran!
Hat dir das Projekt gefallen? War es verständlich, fehlt dir noch etwas oder hat sich ein Fehler eingeschlichen? Dann hinterlasse mir ein Kommentar!
Bezeichnet sich selbst einfach als „Bastler“, obwohl er einst sogar zwei Handwerksberufe erlernt hat. Ja, dafür bekommt er auch reichlich „Haue“ von den lieben Kollegen! Aber das Wort passt einfach so gut. Seine Botschaft: Ein bisschen Pfusch muss sein!